28.03.2015: Budapest

Mein zweiter Tag in Budapest begann unweit von meinem Hotel im Stadtteil Theresienstadt mit einem Spaziergang auf dem Andrássy Boulevard zum Heldenplatz und zum Stadtwäldchen. Die Bebauung entlang des Boulevards stadtauswärts wurde mit der Zeit flacher und wirkte mit ihren teils schon blühenden Bäumen in den Vorgärten fast schon gemütlich. Im Stadtwäldchen selbst stieß ich zunächst auf das Burg Vajdahunyad, in der sich ein Museum befindet und die anlässlich der Milleniumsfeier gebaut wurde… um 1900. Fotos im Internet zeigen die Burg mit einem halb umschließenden Teich, leider wurde der bei meinem Besuch offenbar gerade saniert und sie stand auf dem Trockenen. Beim weiterem Flanieren im Stadtpark passierte ich den Budapester Zoo, den Budapester Großstadtzirkus, sowie Budapests historische Badeanstalt und gelangte dann zur unscheinbaren Metro-Station „Széchenyi fürdő“, die lediglich aus einem Metro-Schild, einem Fahrkahrtenautomaten und einer nach unten führenden Steintreppe mitten im Rasen bestand.

Burg Vajdahunyad im Stadtwäldchen
Burg Vajdahunyad im Stadtwäldchen

Die Budapester Metro wird ja gerne beschrieben als erste Untergrundbahn Europas, mit einem Hinweis im Kleingedruckten, dass hier mit Europa das europäische Festland gemeint ist – London war damals also schneller. Die Bahnhöfe sehen tatsächlich recht nostalgisch aus, aber weniger prunkvoll als ich vermutete. Im Stadtzentrum nahe der Donau habe ich im U-Bahnhof „Vörösmarty tér“ dann ca. eine halbe Stunde mit den Einstellungen meines noch recht neuen Fotoapparates gekämpft, um das richtige Motiv mit einfahrender U-Bahn festzuhalten, und das bei strahlendem Sonnenschein draußen. Mein Weg führte mich dann durch die Haupteinkaufsstraße Budapests, die „Váci utca“ (Deichmann, Rossmann, C&A, H&M…), in Richtung historischer Markthalle. Dort, so wurde im Internet empfohlen, sollte man sich auf der Galerie an einem der zahlreichen Imbissstände eine Bratwurst mit Senf und Gewürzgurke gönnen. Der Tipp hat sich gelohnt, endlich mal ein wirklich anderer Geschmack: Die Bratwurst schmeckte mehr nach Paprika als in Deutschland, der Senf ein wenig mehr nach Kräutern (und er sah weißer aus), und die Gewürzgurke ein wenig pikanter. Und nun die Preisfrage: Was befindet sich im Untergeschoss der legendären Markthalle? Richtig: ALDI.

Budapests Markthalle
Budapests Markthalle

Ein Stück Donauabwärts wollte ich dann eigentlich mit einer Donaufähre zur Margaretheninsel fahren, aber offenbar fuhr die Fähre überpünktlich, denn nach meiner rechtzeitigen Ankunft am Pier kam sie nicht, auch nicht nach weiteren 10 Minuten Wartezeit. Ein Blick auf den Stadtplan offenbarte allerdings, dass die Insel gar nicht so weit entfernt ist, und so ging ich zu Fuß weiter – und holte die Fähre am vorletzten Anleger vor der Insel ein. In der Zwischenzeit überlegte ich, was ich denn am kommenden, dritten Tag noch alles sehen könnte. Da sich die Margaretheninsel nahe meiner Unterkunft befand, habe ich mich dann spontan umentschieden und bin zurück ins Hotel gegangen, um Pool und Sauna zu nutzen. Die Margaretheninsel werde ich dann am nächsten Tag besuchen.

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27.03.2015: Nach Budapest

Nach BudapestDie Nacht im Nachtzug bewies mir erneut, warum das Fahren in einem Nachtzug nicht zu meinem Lieblingsbeschäftigungen gehören wird: Rumpelnde Gleise, eine viel zu schmale und zu harte Matratze, abruptes Halten, quietschende Bremsen und eine Heizung, die sich nicht ausstellen ließ… Morgens fühlte ich mich dementsprechend etwas gerädert und ich wusste tatsächlich nicht, ob ich überhaupt geschlafen habe. Vermutlich habe ich das aber, sonst hätte ich das Bimmeln der drei auf meinem Handy eingegangenen SMS erinnern müssen, die mich jeweils nach Überqueren der Grenze nach Tschechien / Slowakei / Ungarn auf die immer gleichen EU-Auslandstarife hingewiesen haben.

Mein Schlafwagenabteil
Mein Schlafwagenabteil

In Budapest angekommen stellte ich dann fest, dass der Zug nachts offenbar lustig auseinander- und wieder neu zusammengesetzt wurde: Es fehlten die Kurswagen nach Prag/Berlin und auch die nach Wien, dafür befanden sich entsprechend Kurswagen von Prag/Berlin vorne am Zug. Na sowas, ich hätte also auch einfacher von nach Budapest kommen können…

Was für eine Währung gibt es in Ungarn? Forint! Nie gehört? Ich auch nicht. Jedenfalls fühlte ich mich recht reich, als ich 20000 Forint vom Geldautomaten abhob. Solche Größenordnungen kennt man in Euroland mittlerweile nur selten. Um 09:00 Uhr am Hotel angekommen, wollte ich am liebsten unter eine Dusche, aber mir war schon vorher klar, dass mein Zimmer erst nach der Mittagszeit bereit stehen würde. Da ich in Budapest nun mit knapp 3 Tagen die längste Zeit an einem Ort bin, konnte ich aber mit gutem Gewissen in der nahe gelegenen „California Coffee Company“ unterkommen, WiFi nutzen und endlich mal mein Blog mit Worten füllen.

Nachmittags ging es bei strahlendem Sonnenschein und strammen Nordwind auf den Gellertberg auf der westlichen Donauseite – der Buda-Seite – denn als typisch Deutscher wollte ich von oben erstmal die Lage peilen. Oben angekommen, traf ich aber hauptsächlich auf asiatische Touristen, die gerade einem Reisebus entfleuchten, um zu fotografieren, und dafür ihre Handys auf Selfie-Sticks spannten. Komische Modeerscheinung. Anschließend brachte mich mein Weg an der Donau zur Kettenbrücke und dem Burgpalast, zwei der wohl bekanntesten Wahrzeichen Budapests. Auf Wikipedia konnte ich später nachlesen, dass die Dörfer Buda und Pest auf beiden Seiten der Donau im Mittelalter vor allem deshalb so bedeutsam wurden, weil im Sommer eine Brücke aus Booten über die Donau gespannt wurde. Tja, Dinge wie Brücken sind heute so selbstverständlich, dass man ihren Wert zu schätzen verlernt hat, zumindest, wenn man nicht gerade drüber gelesen hat. Was wäre Budapest ohne Donaubrücken? Vermutlich gäbe es weiterhin zwei Städte Buda und Pest, und Fähren über die Donau mit kostenlosem WLAN. Nun ja, ich schweife ab.

Blick vom Gellertberg
Blick vom Gellertberg

Wieder im Hotel angekommen durfte ich endlich einchecken und wollte nach einem Video-Telefonat per Skype mit der Familie in Hamburg noch die Goodies des Hotels ausnutzen: Sauna und Pool. Es stellte sich heraus, dass die Eigentümer des Hotels eine gar nicht so schlechte Geschäftsidee hatten: Statt ein Hotel mit Fitness- und Wellnessräumen auszustatten, haben sie die einfach ausgegliedert. Es befindet sich also direkt neben dem Hotel ein regulärer Fitnessclub mit einem Saunaraum, Pool und kostenlosem Zugang für Hotelgäste. Erwähnenswert sind die hier doch ein wenig anderen Gepflogenheiten beim Nutzen der Sauna: Die beiden Hinweisschilder bzgl. einzuhaltender Ruhe und bzgl. zu nutzender Saunatücher wurden hier einfach komplett ignoriert: Die Leute kamen direkt aus dem Pool klitschnass mit Badehose und Mineralwasserflasche ohne Handtuch in die Sauna, setzten sich aufs leidende Holz und haben sich lautstark unterhalten. Seltsam. Aber eigentlich doch hauptsächlich interessant – erwartungskonforme Saunagänger gibt’s auch daheim.

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26.03.2015: Warschau – Krakau

Warschau - Krakau

Schon komisch, wie schnell ich die erste Station meiner Osteuropareise wieder verlassen musste. Eigentlich war es ja auch nur gut ein Tag, den ich in Warschau zur Verfügung hatte. Jedenfalls fuhr um 10:30 Uhr mein Intercity vom Hauptbahnhof in Richtung Krakau, meinem zweiten Stopp. Der Blick während der Fahrt aus dem Fenster war nicht sonderlich spektakulär – alles sah so aus wie bei einer Fahrt durch Niedersachsen oder Brandenburg: Flaches Land, ein paar Wäldchen, ein paar Rehe, ein paar Trecker, ein paar einfache Häuser. Nur, dass gefühlt der Anteil an Wald höher ist als in Deutschland… das würde natürlich auch dazu passen, dass die im Herbst bei uns angebotenen Waldpilze häufig aus Polen stammen.

Ich hatte schon vorher im Internet gelesen, dass der alte Hauptbahnhof „Kraków Główny“ mittlerweile stillgelegt wurde und durch einen neuen, unterirdischen Bahnhof nebenan ersetzt wurde, mit angrenzendem Shopping-Center. Tatsächlich fand sich also auch in Krakau gleich wieder eine „Hamburger Meile“ (H&M, C&A, Rossmann, Peek&Cloppenburg, …). Der Weg von dort zur Altstadt ist allerdings kurz, und die Altstadt ist tatsächlich beeindruckend groß, vor allem der gigantisch große Marktplatz, umsäumt von einer alten Kirche (von der aus stündlich ein Trompeter eine Fanfare spielt), zwei weiteren alten Türmen und den Krakauer Tuchhallen mitten auf dem Platz.

Der ganze Marktplatz ist noch viel größer als dieser Ausschnitt
Der ganze Marktplatz ist noch viel größer als dieser Ausschnitt

Leider war es in Krakau nicht mehr so sonnig wie in Warschau, was sich natürlich immer auf die Atmosphäre, auch die der Fotos, niederschlägt. Da es aber nicht regnete, führte mich mein Weg zum südlichen Punkt der Altstadt mit der an der Weichsel gelegenen Festung „Wawel“ und zurück. Wieder am Marktplatz angekommen wurde mir in einem Café deutlich, dass die Abfahrt meines Nachtzuges vom Bahnhof um 22:00 Uhr doch ganz schön spät ist und ich noch viel Zeit übrig hatte. Bisher hatte ich noch immer nicht die pdf-Reiseführer auf mein Handy gebracht, und so wurde ich nur aufgrund der Aufschriften von E-Cabrios Marke „City Tour Cars“ darauf aufmerksam, dass sich in Krakau Schindlers Emmaillefabrik befand, die im Film „Schindlers Liste“ eine zentrale Rolle spielte und in der Schindler während der Nazizeit viele Juden als Arbeiter einsetzte und so vor dem Tod rettete. Und da mich meine kommende Fahrt im Nachtzug durch Auschwitz führen sollte, hatte ich das Bedürfnis und auch Interesse, das Schindler-Museum in der ehemaligen Fabrik zu besuchen. Da ich noch so viel Zeit hatte, bin ich den Weg dorthin zu Fuß gegangen, und kam um kurz vor 17:00 Uhr am Museum an. Das verkaufte allerdings keine Karten mehr mit der Begründung, eine Stunde bis zur Schließzeit um 18:00 Uhr sei zu wenig, die letzten Karten würden 90 Minuten vorher ausgegeben. Ich war also gut 20 Minuten zu spät. Leider ließ sich daran auch durch bitten nichts ändern, so dass ich dann ein an der Weichsel in die Altstadt zurückgegangen bin und beschlossen habe, den Film mal wieder zu sehen.

Schindlers Fabrik, von außen...
Schindlers Fabrik, von außen…

Die vier Stunden bis zur Abfahrt des Zuges vergingen dann doch recht schnell, und nach meiner vergeblichen Suche nach einer „Krakauer“-Bratwurst, die es in Krakau nicht zu geben scheint, bin ich schließlich nach 13 Jahren mal wieder in einen Nachtzug eingestiegen, dessen Route nach Budapest durch Tschechien und die Slowakei die Zahl der von mir besuchten Länder während meiner gesamten Reise tatsächlich auf sechs steigen ließ, obwohl ich nur drei so richtig besuche.

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25.03.2015: Warschau

Selten bin ich so unvorbereitet auf eine Städtereise gefahren, mal abgesehen von der langwierigen Planung der Route und Zusammenstellung der Züge. Ich habe mir nicht vorher im Internet die Stadtpläne mit den richtigen Hoteladressen ausgedruckt, mir keine Osteuropa-Reiseführer gekauft, und selbst die pdf-Stadtführer, die ich kostenlos im Internet gefunden habe, haben es nicht auf mein Handy geschafft, sondern nur bis auf meinen USB-Stick.

Da sich das Wetter in Warschau allerdings von seiner warmen, sonnigen Seite zeigte, war flanieren angesagt, und konnte ich auf einer Tafel mit einem Stadtplan ausfindig machen, dass es eine Altstadt geben sollte, die direkt nördlich der „Nowy Świat“ liegt, und die wirklich sehenswert ist. Die Fassaden an dessen Marktplatz befanden sich auf einer Seite zwar komplett im Sanierungsbau, aber der Rest war bereits stilvoll „alt“ restauriert. In der gesamten Altstadt gibt es zudem kostenloses kommunales WLAN mit Antennen, die an jeder Straßenlaterne herausbaumelten. Natürlich war der Zugang zum Internet hoffnungslos überlastet, „Spiegel-Online“ lud einfach nicht, und ich musste mich doch ein paar mal bremsen, es nicht ein paar Meter weiter immer wieder erneut zu probieren. Soviel zum Thema Internetjunkie…

Südlicher Eingang zu Warschaus Altstadt
Südlicher Eingang zu Warschaus Altstadt

Bei strahlendem Sonnenschein führte mich mein Spaziergang herunter zur Weichsel und zu deren östlichen Ufer, an dem es Parks und kleine natürliche Strände mit Schild und Buschwerk gibt, direkt neben der City. Ein ultra-modernes Fußballstadium ein wenig entfernt hat mich wieder daran erinnert, dass die Fußball-EM 2012 ja in Polen und der Ukraine stattgefunden hat. Hat es das wirklich? Nein, ich gebe zu, ich als Fußball-Ignorant habe mich natürlich nicht an die EM erinnert, sondern ich habe es anschließend zufällig gelesen.

Bei einem anschließenden Stopp in meinem Hotel habe ich dann kurz Füße hochgelegt und mich mit meinem Reise-Projekt an meinem Laptop beschäftigt: Ich wollte ein kleines Programm schreiben, was das Solitär-Brettspiel löst, einem also die Züge ausrechnet und ausgibt, die man mit den Kugeln machen muss, um das Brett zu räumen. Das eigentlich recht einfache Problem wird doch ziemlich schnell einigermaßen kompliziert, vor allem, wenn die Berechnung nicht Stunden dauern soll.

Stilvoll beleuchtete Häuser der Warschauer Altstadt
Stilvoll beleuchtete Häuser der Warschauer Altstadt

Abends ging es dann in ein polnisches Restaurant nahe der Altstadt, in dem es Piroggen gab, so eine entfernt verwandte Art Maultaschen, offenbar typisch polnisch und recht lecker. Und entgegen vieler Nächte in den letzten Wochen war ich vor Mitternacht im Bett.

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24.03.2015: Hamburg-Berlin-Warschau

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Wer hätte gedacht, dass meine Reise durch Osteuropa mit einem geschäftlichen Treffen in Berlin beginnt. Kombination von Dienstreise mit Urlaub? Ist doch verboten! Nun ja, in meinem Fall hatte ich bereits meine Reise komplett geplant und gebucht, als sich der Termin für das Treffen in Berlin ergab. Insofern bin ich mit Jackett, meinem Dienstlaptop und einem für eine Tagesreise unangemessen großen Koffer im EGZB Berlin erschienen. Dort hat sich glücklicherweise ein ehemaliger Kollege aus Hamburg bereit erklärt, Jackett und Dienstlaptop wieder mit nach Hamburg zu nehmen. So musste meine Präsentation über MR-basierte Partialvolumenkorrektur der FDG-PET nicht durch halb Europa fahren.

Da lobt man sich doch E-Tickets...
Meine Ticketsammlung, inklusive Kaffeeflecken. Da lobt man sich doch E-Tickets…

Um 13:00 Uhr sollte unser Treffen planmäßig zu Ende sein, aber eigentlich war allen schon vorher klar, dass wir länger brauchen würden. Insofern musste ich vorzeitig aufbrechen, bin wieder zum Bahnhof gefahren und war absolut reif für ein wenig Urlaub: In den Tagen zuvor sind häufig die Nächte kurz gewesen, weil noch Berechnungen für eben dieses Treffen laufen sollten bzw. Fehler in der Auswertung korrigiert werden mussten. Die Folien für das Treffen sind erst in der Nacht um 01:00 Uhr morgens fertig gewesen.

Der Berlin-Warschau-Express brachte mich nun in 5.5 h zu meinem ersten Halt meiner Osteuropareise. Wer hätte es gedacht: Obwohl der IC schon ein wenig angestaubt wirkte, gab es funktionierendes WLAN. Und er war verdammt leer – offenbar haben zwei Zubringerzüge Verspätung gehabt. Die Fahrt führte mich durch Frankfurt an der Oder, und tatsächlich habe ich erneut meine Urlaubsbedürftigkeit festgestellt, als ich anschließend über den Grenzfluss nach Polen gefahren bin und erst einmal auf der Karte nach seinem Namen schauen musste!

Grenzfluss Deutschland / Polen: Wie hieß er denn noch...?
Grenzfluss Deutschland / Polen: Wie hieß er denn noch…?

Es war bereits dunkel, als ich in Warschau ankam. „Vielleicht auch ganz gut so“, dachte ich mir zunächst, denn von mehreren Bekannten habe ich ein wenig verhaltene Kommentare gehört, als ich den Namen Warschau erwähnte. Direkt neben dem Bahnhof „Warszawa Centralna“ befindet sich zudem der Kulturpalast, ein Protzbau aus dem sozialistischen Klassizismus, naja, wenigstens ein historisches Bauwerk. Abends beleuchtet sah er sogar ganz nett aus. Ebenfalls neben dem Bahnhof erheben sich nun auch neuere Wolkenkratzer, die ein Multiplexkino und eine Shoppingmall beherbergen – ein schöner Kontrast.

Abends erträglich: Der Warschauer Kulturpalast
Abends erträglich: Der Warschauer Kulturpalast

Mein Hotel sollte fußläufig zu erreichen sein und so mied ich die Metro, die erst 1995 eröffnet wurde. Kurz, nachdem ich eine Warschauer „Hamburger Meile“ passiert habe (TkMaxx, Rossmann, C&A, H&M, Deichmann,…) fand ich dann ein Hotel mit einem leicht anderen Namen als das, was ich gebucht hatte. Auch das Foto des Hotels im Internet sah anders aus. Sollte der Stadtplan meiner „Booking.com“ App, auf dem das Hotel markiert war, tatsächlich eine falsche Adresse verwendet haben? Meine zweite Kartenapp zeigte tatsächlich einen weiteren Eintrag für meinen Hotelnamen, ca. 1 km entfernt. Auf dem Weg durch die abendliche Innenstadt konnte ich meine Vorstellung von einem grauen, eher hässlichen Warschau tatsächlich vollends zu den Akten legen: Ich passierte die Hauptflaniermeile „Nowy Świat“, hübsch herausgeputzt, mit vielen Restaurants und Bars. Ein wenig weiter, nahe dem „Frederik Chopin-Museum“, sollte laut Kartenapp nun der alternative Standort meines Hotels liegen, aber da war noch nicht einmal ein Hotel. Also wieder zurück – und dabei auf der Ausschau nach einem Restaurant für später.

Tatsächlich hätte ich beim ersten Hotelstandort nur ein paar Meter weiter gehen müssen, dann wäre mein mir bekanntes Hotelgebäude aufgetaucht, sogar mit richtigem Namen. So hat sich letztlich doch alles gefunden, auch ein libanesisches Restaurant, in dem ich nach dem Einchecken einkehrte.

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