25.03.2015: Warschau

Selten bin ich so unvorbereitet auf eine Städtereise gefahren, mal abgesehen von der langwierigen Planung der Route und Zusammenstellung der Züge. Ich habe mir nicht vorher im Internet die Stadtpläne mit den richtigen Hoteladressen ausgedruckt, mir keine Osteuropa-Reiseführer gekauft, und selbst die pdf-Stadtführer, die ich kostenlos im Internet gefunden habe, haben es nicht auf mein Handy geschafft, sondern nur bis auf meinen USB-Stick.

Da sich das Wetter in Warschau allerdings von seiner warmen, sonnigen Seite zeigte, war flanieren angesagt, und konnte ich auf einer Tafel mit einem Stadtplan ausfindig machen, dass es eine Altstadt geben sollte, die direkt nördlich der „Nowy Świat“ liegt, und die wirklich sehenswert ist. Die Fassaden an dessen Marktplatz befanden sich auf einer Seite zwar komplett im Sanierungsbau, aber der Rest war bereits stilvoll „alt“ restauriert. In der gesamten Altstadt gibt es zudem kostenloses kommunales WLAN mit Antennen, die an jeder Straßenlaterne herausbaumelten. Natürlich war der Zugang zum Internet hoffnungslos überlastet, „Spiegel-Online“ lud einfach nicht, und ich musste mich doch ein paar mal bremsen, es nicht ein paar Meter weiter immer wieder erneut zu probieren. Soviel zum Thema Internetjunkie…

Südlicher Eingang zu Warschaus Altstadt
Südlicher Eingang zu Warschaus Altstadt

Bei strahlendem Sonnenschein führte mich mein Spaziergang herunter zur Weichsel und zu deren östlichen Ufer, an dem es Parks und kleine natürliche Strände mit Schild und Buschwerk gibt, direkt neben der City. Ein ultra-modernes Fußballstadium ein wenig entfernt hat mich wieder daran erinnert, dass die Fußball-EM 2012 ja in Polen und der Ukraine stattgefunden hat. Hat es das wirklich? Nein, ich gebe zu, ich als Fußball-Ignorant habe mich natürlich nicht an die EM erinnert, sondern ich habe es anschließend zufällig gelesen.

Bei einem anschließenden Stopp in meinem Hotel habe ich dann kurz Füße hochgelegt und mich mit meinem Reise-Projekt an meinem Laptop beschäftigt: Ich wollte ein kleines Programm schreiben, was das Solitär-Brettspiel löst, einem also die Züge ausrechnet und ausgibt, die man mit den Kugeln machen muss, um das Brett zu räumen. Das eigentlich recht einfache Problem wird doch ziemlich schnell einigermaßen kompliziert, vor allem, wenn die Berechnung nicht Stunden dauern soll.

Stilvoll beleuchtete Häuser der Warschauer Altstadt
Stilvoll beleuchtete Häuser der Warschauer Altstadt

Abends ging es dann in ein polnisches Restaurant nahe der Altstadt, in dem es Piroggen gab, so eine entfernt verwandte Art Maultaschen, offenbar typisch polnisch und recht lecker. Und entgegen vieler Nächte in den letzten Wochen war ich vor Mitternacht im Bett.

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