17.03.2016: Heimreise

Ein wenig unfair ist es ja schon: Am Tag meiner Abreise schien laut Wetter App in allen von mir besuchten Städten die Sonne. Immerhin auch in Hamburg. Mein Bus zum Flughafen fuhr um kurz nach 12:00 Uhr und da ich meinen letzten Tag gemütlich begonnen habe, verbrachte ich die letzten Minuten vor meinem Aufbruch in der Lobby des Hotels. Zwar gibt es an vielen anderen Örtlichkeiten Belgrads ebenfalls freies WLAN – aber in der Lobby des Hotels durfte wenigstens nicht geraucht werden. Eine Steckdose für meinen Laptop brauchte ich glücklicherweise nicht mehr zwingend, denn am vergangenen Tag waren die letzten der 29 Millionen Dateien von meinem Solitaire-Projekt endlich gelöscht.

Serbien ist für den Beitritt zur EU gut gerüstet: Auf den Nummernschildern müssen nur noch Sternchen nachgeklebt werden, der Rest ist schon fertig
Serbien ist für den Beitritt zur EU gut gerüstet: Auf den Nummernschildern müssen links nur noch Sternchen nachgeklebt werden, der Rest ist schon fertig.

Ich freute mich ein wenig auf die 45 Minuten lange Busfahrt, war sie doch immerhin die letzte, wenn auch ein wenig kurze, „entschleunigte“ Reise, so wie vorher mit dem Zug. Wir fuhren durch das westlich der Save gelegene Novi Belgrad vorbei an Bausünden aus der Zeit des Kommunismus. Ein ziemlicher Kontrast zu vielen großstadttypisch gekleideten Leuten, die aus den Plattenbauten traten oder an der Bushaltestelle warteten.

Irgendwo am Stadtrand fuhren zwei Pferdewagen die Straße entlang. Und ein wenig später sah ich an der Straße Berge von Müll, daneben Wellblechhütten, deren Ritzen in den Wänden gegen Durchzug teilweise mit Laken ausgestopft waren, und daneben ein großer Haufen Kleidung. Es war eine Flüchtlingsunterkunft und ich war froh über die, die in Hamburg auf unserem Nachbargrundstück gelandet sind; sie haben eine menschenwürdigere vorübergehende Bleibe gefunden.

Am Flughafen wartete ich auf den Rückflug über Wien nach Hamburg. Komischerweise habe ich über die letzte Station Belgrad ähnlich gedacht wie im letzten Jahr über meinen Zielort Konstanza am Schwarzen Meer: Nun reicht’s, genug gesehen, Zeit für den Heimweg! Sollte ich irgendwann erneut für ein paar Tage allein verreisen, werde ich einfach auf die letzte Station verzichten.

Mein Fazit für dieses Jahr:

  • Das Beste an einer Bahnreise durch Osteuropa ist, mit der Bahn durch Osteuropa zu reisen
  • Serbien ist anders
  • Wenn man im März fährt, muss man überall mit Baustellen rechnen

…und wie im letzten Jahr habe ich ja noch ein Rückflugticket!

Mein Rückflugticket nach Wien im April
Mein Rückflugticket nach Wien
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Kategorisiert als 2016

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