In dieser Nacht war Zeitumstellung. Die Sommerzeit begann, auch in Ungarn. Und da ich um 10:00 Uhr auschecken musste, habe ich mir tatsächlich meinen Wecker gestellt, mit Reserve für den Fall, dass die Umstellung auf dem Handy nicht automatisch funktionieren sollte. Als der Wecker dann klingelte, war ich mir zunächst nicht ganz sicher, nach welcher Zeit er es denn getan hat. Tatsächlich habe ich kurzzeitig eine ganz normale Uhr vermisst, auf der man in solch einem Fall mit hundertprozentiger Gewissheit nach der Zeitumstellung die falsche Uhrzeit ablesen konnte.
Aber alle meine drei smarten Geräte haben sich korrekt umgestellt, und so konnte ich zu ungewohnt früher Stunde bei Sonnenschein aufbrechen, erneut zur Donau, um den Sonnenstand für Fotos vom Burgviertel zu nutzen. Nach einer langen Frühstückspause direkt neben der St.Stephans-Basilika nutzte ich eine unerwartet lange Sonnenscheinphase, um den Turm der Basilika zu besteigen und noch einmal die Stadt von oben auf mich wirken zu lassen.

Anschließend stand der Besuch der Fischerbastei auf der Buda-Seite auf meinem Programm, einer Art Stadtmauer mit drolligen hütchenartigen Türmchen auf einem Hügel nahe der Donau, an der Stelle des mittelalterlichen Fischmarkts. Von dort aus ging es weiter zur Margaretheninsel, die ich ursprünglich am Tag vorher besuchen wollte. Die Insel beeindruckte mich ebenfalls, denn sie ist so eine Art „Sportinsel“ in Budapest: Autos sind dort verboten, stattdessen bewegt man sich mit Fahrradkutschen „Bringóhintó“ über die Insel – oder man ertüchtigt sich im Dauerlauf, denn das Ufer der Insel ist tatsächlich von einer Kunststofflaufbahn für Jogger umsäumt, und es herrschte am Sonntag auch reger Betrieb.

Von dort aus brachte mich eine Donaufähre zurück an das Pest-Ufer, so dass ich meinen Koffer abholen und zum Bahnhof laufen konnte. Mein Nachtzug in Richtung Rumänien fuhr nämlich bereits um 19:10 Uhr.