08.03.2016: Pressburg

Der erste Tag in Pressburg begrüßte mich mit Regen — es schien weiterhin so, als würde sich eine Schlechtwettezone schwer entschließen können, sich zügig von meinem Reisegebiet zu entfernen. Insofern beschloss ich nach meinem ersten Erwachen erst einmal, weiter zu schlafen. Gegen späten Vormittag verließ ich dann das Hotel in Richtung Altstadt, um zu frühstücken. Ich merkte allerdings bald, dass sie recht übersichtlich ist, durchstreifte sie kreuz und quer und landete letztendlich in einer kleinen Bäckerei wieder fast neben dem Hotel.

Altstadt in Pressburg
Altstadt in Pressburg

Eigentlich hatte ich auf Sonnenschein zum Fotografieren gehofft, aber die Motive, auf die ich anschließend auf dem Hauptplatz traf, wirkten nicht nur ein wenig trüb, sondern wurden auch durch eine Baustelle ein wenig eingeschränkt. Insofern machte ich mich schon bald auf zum Wahrzeichen der Stadt, der Burg Bratislava, die sich auf einem Hügel neben der Altstadt erhob. Von dort konnte man einen Blick auf die Donau, die Brücke des Slowakischen Nationalaufstands „Most SNP“ mit ihrer Ufo-artigen Aussichtsplattform am südlichen Ende, sowie die zahllosen Plattenbauten jenseits der Brücke werfen. Einige von ihnen waren bunt angemalt, aber sie vermochten den tristen Eindruck aus der Ferne nicht zu ändern. Der nördliche Teil des Schlossgeländes war durch eine weitere Baustelle, der zweiten des Tages, leider nicht betretbar. So wanderte ich den Schlossberg bald wieder hinab zum unter der „Most SNP“ gelegenen kleinen und etwas dreckigen Busbahnhof, denn ich hatte noch einen Besuch der gut 20 Minuten entfernt gelegenen Burgruine in Devín geplant. Ich entschied mich für die nächste Verbindung von Plattform 6, entdeckte auf den teils recht schlecht lesbaren Schildern allerdings nur 1, 2, 3 und 5. Deshalb machte ich ein Foto vom Fahrplan, auf dem die Plattform ausgewiesen war, und zeigte es einer nicht englisch sprechenden Kioskverkäuferin. Sie riet mir aus irgend einem Grund zunächst zu einer späteren Verbindung von Plattform 5, verstand allerding irgendwann meine Frage richtig und wies mir per Handzeichen den Weg um zwei Pfeiler in Richtung Straße mit der netten Beschreibung „Tak tu — tak tak“.

Die Fahrt nach Devín verging schnell und ich erreichte dort nach einem kleinen Spaziergang die Burgruine ca. 30 Minuten bevor sie schloss. Der eigentlich fotogene Hauptteil der Ruine, den ich von Bildern aus dem Internet kannte, ließ sich allerdings nicht fotografieren, denn vor einem Großteil befand sich, welch Wunder, die dritte Baustelle des Tages in Form von ein paar Leitern, über die in grellen Warnwesten gekleidete Bauarbeiter kübelweise Mörtel nach oben beförderten. In ein paar Monaten muss es in der Gegend um Bratislava großartig aussehen! So langsam quälte sich allerdings ein Hauch Sonnenschein durch die Wolken und ein paar Minuten später belohnte mich ein etwas hellerer Blick von der Ruine über die Donau und die March nach Österreich.

Blick von der Burg Devín nach Österreich
Blick von der Burg Devín nach Österreich

Trotz meines späten Frühstücks war ich wieder so rechtzeitig zurück im Hotel, dass ich wie geplant die Hotelsauna nutzen konnte. Anschließend landete ich wie am Tag zuvor, nur ein wenig entspannter, im „Bratislavská reštaurácia“, in dem es lokale Gerichte wie Gulasch mit Brot und Piroggen mit Sauerkraut gab.

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Kategorisiert als 2016

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