Mein vollständiger Tag in Ljubljana begann mit strahlendem Sonnenschein und ließ mich über die offenbar falsche und pessimistische Wettervorhersage vom Tag vorher freuen. Leider sollte sie doch recht behalten, denn die Sonne schien nur durch ein recht schmales Fleckchen blauem Himmels, das sich morgens über der Gegend befand und leider allzu schnell weiter zog. So war es bereits wieder bedeckt, als ich nach meinem Frühstück im Hotel zur Stadtbesichtigung aufbrach. Dennoch war ich erneut vom Flair der Stadt angetan, als ich über die kleine Piazza der Stadt mit Namen „Prešernov trg“ schlenderte, auf der sogar am Abend zuvor noch gegen 22:00 Uhr trotz kühlen Wetters reger Betrieb herrschte. Daran anschließend befindet sich der Stadtfluss „Ljubljanica“, der das Burgbergviertel vom Rest der Stadt trennt und über den sich drei direkt nebeneinander gelegene Fußgängerbrücken spannen. Sie bilden als „Tromostovje“ eins der Wahrzeichen Laibachs. Auf meinem Weg passierte ich in der Fußgängerzone ein Trio musizierender Kinder, die auf Saxophon, Horn und Akkordeon Polkas spielten und so die Nähe Ljubljanas zu den Alpen unterstrichen. Ein paar Meter weiter befand sich auch schon der Marktplatz, auf dem täglich lokale Waren angeboten werden – unter anderem Löwenzahn und schwarzer Knoblauch!

Nach dem Aufstieg zur Burg Ljubljanas genoss ich kurz den Ausblick auf die Stadt, die umliegende Gegend und die in gar nicht allzu weiter Ferne, dafür aber hauptsächlich in den Wolken gelegenen Gipfel der Karawanken, durch die ich am Tag vorher noch mit dem Zug gefahren bin. Da für den folgenden Tag mehr Sonnenschein angekündigt war, beschloss ich, noch einmal wiederzukommen und spazierte den Burgberg hinab zum südlichen Teil der Altstadt, diesmal nicht auf der Suche nach Motiven zum Fotografieren, sondern um mir die Füße zu vertreten. Ebenfalls aufgrund des Wetters entschloss ich mich anschließend zu einem ausgedehten Spaziergang durch den Stadtpark „Tivoli“ und über den daneben gelegenen bewaldeten Hügel „Šišenski hrib“. Auf meinem zweistündigen Weg durch die Natur traf ich nicht nur auf viele Jogger und Hundebesitzer, sondern ich passierte auch eine Skisprungschanze, die allerdings saisonal wieder geschlossen war. Schade, ich hätte gerne einmal zugeschaut.
Wieder im Hotel angekommen hatte ich noch ausreichend Zeit, um die hoteleigene Sauna zu besuchen und bemerkte ein paar stereotype junge US-Amerikaner, die den an die Sauna angeschlossenen Fitnessraum nutzten und sich durch lautes Unterhalten und gleichermaßen laute Musik aus ihren Handys bemerkbar machten. So übertönten sie häufig die eher leise und ruhige Musik im zur Sauna gehörenden Relaxraum und ließen mich durch ihr übertrieben lautes Ächzen beim Betätigen der Sportgeräte doch das eine oder andere mal schmunzeln.
Nach ein paar Grüßen an Sandra und Johanna per Skype ging ich erneut in die Stadt zum Abendessen und traf wie schon am Tag zuvor auf viele italienische sprechende Besucher, die zum italienischen Stil vieler Geschäfte und Restaurants der Altstadt passten. Ein typisch slowenisches Restaurant fand ich zwar nicht, landete dafür aber in einem sehr eleganten Bistro, dessen Kronleuchter beinahe aus Murano stammen könnte.
