17.02.2018: Heimreise

Der letzte Tag meiner diesjährigen Reise in Sofia sollte ein ruhiger werden – ich hatte keinen langen Fußmarsch geplant so wie am Tag zuvor, sondern wollte die letzten Stunden für einen Bummel durch die Innenstadt nutzen. Erneut schien die Sonne; bis auf ein wenig Regen in Skopje hatte ich also insgesamt Glück mit dem Wetter – was allerdings auch an meiner spontanen Reiseplanänderung lag. Im Zentrum Sofias angekommen, schaute ich mir kurz die zentrale Sweta Nedelja Kathedrale an und wurde prompt von einem Priester darauf hingewiesen, dass ich doch bitte meine Hände aus den Hosentaschen nehmen sollte. Tsss!

Sweta Nedelja Kathedrale im Zentrum Sofias
Sweta Nedelja Kathedrale im Zentrum Sofias

Danach gönnte mir ein paar hundert Meter weiter in der sonnigen Fußgängerzone draußen einen Espresso und betrachtete die Passanten. Auf dem gemächlichen Rückweg besuchte ich noch kurz die Markthalle Sofias, die sich als einziges Gebäude zwischen einer Synagoge und einer Moschee befand. Vor dem Gebäude zog plötzlich eine kleine Demonstration vorbei mit Plakaten gegen Kapitalismus, wehenden Regenbogenflaggen und lauten Ausrufen, von denen ich immerhin „Refugees welcome here“ verstand. Nachdem ich meinen Koffer im Hotel abholte, führte mich mein letztes Stück Fußweg zur Metro, die mich für umgerechnet 80 Cent zum Flughafen bringen sollte.

Löwenbrücke und Straßenbahn in Sofias Innenstadt
Löwenbrücke und Straßenbahn in Sofias Innenstadt

Da ich am Tag zuvor per E-Mail von meiner Fluglinie benachrichtigt wurde, dass man aufgrund von Verzögerungen am Flughafen Sofia dort mindestens zwei Stunden vor Abflug eintreffen sollte, rechnete ich mit einer langen Schlange beim Check-In bzw. bei der Security. Aber auf dem Flughafen herrschte gähnende Leere, so dass ich die letzten Minuten vor dem Abflug noch mit den letzten diesjährigen Änderungen an meinem Solitairespiel-Löser verbringen konnte. Es fehlen noch einige Features, und diverse Lösungen sind noch nicht errechnet worden, aber zumindest ist jetzt ein Viewer online: http://solitaire.sophonet.de. Anschließend reiste ich in gut 2,5 Stunden zurück nach Hamburg – und außer mir gefühlt nur Bulgaren und Dänen, ich hörte an Bord kein einziges Wort deutsch.

Meine vergangenen Blogs endeten stets mit einem Fazit. Meins fällt in diesem Jahr nicht sonderlich intellektuell aus:

  • Die derzeitige Terrorgefahr zeigt Auswirkungen auf das Bild der Großstädte: Sowohl in Sofia als auch in Rom, zum Teil auch in Plowdiw, war die Polizei sehr präsent, in Rom stets mit Maschinengewehren.
  • Man kann in Europa unterschiedlich viel Geld in Restaurants lassen – in Rom für ein enttäuschendes Essen satte 37 Euro, in Sofia für ein schönes zünftiges Essen umgerechnet 12 Euro, in Skopje für ein türkisches Essen umgerechnet 8 Euro – jeweils inklusive Getränke.
  • Überall tragen jetzt viele junge Männer Bärte.
  • Mazedonien und Bulgarien sind beeindruckend, was die Gleichberechtigung religiöser Bauwerke angeht.
  • Mal abgesehen davon, dass einige Bulgarinnen Puschelfellchenstiefel mögen und einige Bulgaren Steppdaunenjacken, sah ich nur geringe Unterschiede zwischen den Leuten auf der Straße in Hamburg und in Sofia.
  • Plowdiw hat vielleicht noch eine große touristische Zukunft vor sich.
  • Reisetechnisch war in diesem Jahr die Nachtzugfahrt München-Rom mit Abstand am besten.

Last but not least: Die von mir besuchten Länder auf einer Landkarte füllen jetzt fast ganz Europa aus… aber es gibt doch noch ein paar weiße Fleckchen für ein, zwei weitere Jahre. Mal sehen, wann die nächste Reise folgt.

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Kategorisiert als 2018

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