10.03.2020: Sarajevo – Mostar

Für meinen zweiten Tag in Sarajevo hatte ich mir den Besuch des Stadtmuseums ausgesucht, das von der Zeit der Österreich-Ungarischen Herrschaft über Bosnien berichtet, also nach der Herrschaft des Osmanischen Reiches 1878 und vor dem Ausbruch des ersten Weltkriegs 1914.

Nachdem ich an der Kasse Eintritt gezahlt hatte, betrat ich den Hauptteil des Museums und war erstaunt, denn er bestand aus genau einem nicht sehr großen Raum. Dafür waren die Ausstellungsstücke wirklich sehr interessant, sie berichteten von den neuen Technologien, die mit der Herrschaft Österreich-Ungarns nach Bosnien kamen wie dem Buchdruck und dem Bau der Eisenbahn. In einem der letzten Schaukästen erblickte ich den Revolver, mit dem der österreichische Erzherzog Franz Ferdinand 1914 von einem serbischen Terroristen erschossen wurde und damit quasi den ersten Weltkrieg auslöste. Der Tatort befand sich direkt vor dem Museumsgebäude.

Schaurig und zum Greifen nahe: Damit wurde der erste Weltkrieg ausgelöst…

Als nächstes wollte ich zu den Ruinen der Gelben Festung hinaufwandern, von denen man einen weiteren schönen Blick auf das Stadtzentrum hatte. Es traf sich gut, dass das Wetter langsam besser wurde, denn nach meinem Rückweg zur Altstadt überzeugte mich der Sonnenschein, auf dem Baščaršija in einem der vielen türkischen Cafés draußen zu verweilen.

Eines der touristischen Ziele in Sarajevo: Der Baščaršija mit dem Sebilj, einem ehemaligen Brunnen aus der osmanischen Zeit

Die Zeit bis zu meiner Abreise vertrieb ich mir mit einem weiteren Bummel durch die Einkaufsstraße, dem Besuch einer modernen Shopping-Mall und mit Schlendern entlang des Miljacka-Flusses zurück zum Hotel. Um leider erst 16:50 Uhr begann dann schon meine letzte Zugfahrt auf dieser Reise mit einem Talgo-Zug, der mich aus dem Dinar-Gebirge nach Mostar brachte mit schönen Blicken auf Täler und schneebedeckte Gipfel und einer spektakulären Wegschleife nahe des Örtchens Ovčari. Die 12 Mark für die Fahrkarte haben sich schon dafür gelohnt, obwohl  der Zug dieses Mal nicht so viel leisten musste: Während eines Großteils der Fahrt aus dem Gebirge musste er eigentlich nur bremsen.

In Mostar leider schon bei Dunkelheit angekommen, spürte ich die mildere Luft und freute mich nun endlich auf einen Saunabesuch, auf den ich in den letzten zwei Tagen verzichten musste. Tatsächlich: Er war im Preis mit inbegriffen, die Sauna funktionierte und war bereits in Betrieb. Nur schaffte sie es gerade mal auf lahme 50 °C. Um so richtig ins Schwitzen zu kommen, versuchte ich einen großzügigen Aufguss, aber der führte hauptsächlich zum Beschlagen der Glasscheiben. Nun ja, weitere Unterkünfte folgen.

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